Pura Besakih – Balis Muttertempel

Pura Besakii ist der wichtigste, größte und bedeutendste hinduistische Tempel auf Bali, eben der Muttertempel. Er liegt auf 950m Höhe auf dem Südwesthang am Vulkan Gunung Agung, dem Glauben nach eine Replik vom Bergs Meru der Zentrum des Universums gilt. Das hinduistische Heiligtum ist einen Besuch absolut wert und zu Recht eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Bali. Allerdings sollte man beim Besuch wissen, dass Pura Besakih auch ein touristisches Zentrum mit kleinen Begleiterscheinungen ist, doch alles kein Problem wenn man 1-2 Punkte beachtet (siehe Tipps zur Besichtigung).

Pura Besakih

Die Anlage besteht aus 30 Tempeln die auf verschiedenen Terrassen in den Hang gebaut sind. Insgesamt wurden hier über 200 Gebäude gebaut wie Schreine (pelinggih), offene Pavilions (bale) und die teilweise mehrstöckige Tempeltürme (meru). Verbunden sind die Bauten und Höfe durch Treppen und kleine Wege. Bei einem Besuch muss man also ein wenig bergauf laufen und Treppen steigen.

Merus der Clans Prozession im Muttertempel Jeder Clan von Bali (Fürstengeschlechter bzw. Dorfgemeinschaften) haben ihren eigenen Tempelbereich mir eigenen Schreinen. Jeder Balinese gehört einem dieser Clans an. Die Höfe sind jeweils von einer Mauer umgeben, über die man aber meist rüber schauen kann. Die Schreine im zentralen Heiligtum Muttertempel stehen in Verbindung mit den Dorftempeln.

Drei große Tempelbezirke stehen im Zentrum, sie sind den hinduistischen Göttern Brahma, Shiva und Vishnu gewidmet. Westlich liegt der Tempelbezirk Pura Batu Madeg (Vishnu geweiht) und östlich der liegende Pura Dangin Kretag (zu Ehren Brahmas). Zentral liegt der der Pura Panataran Agung der dem Gott Sanghyang Widhi Wasa (Shiva) gewidmet ist. Er ist mit 60 Gebäuden auf 7 Terrasen der größte Tempelbezirk. In seinem Inneren, das wie auf Bali üblich für Nicht-Gläubige gesperrt ist, befindet sich der wichtigste Schrein, der dreisitzige Lotosthron.

Zusammen bilden Brahma, Shiva und Vishni die göttliche Dreifaltigkeit die als ” Trimurti” bezeichnet wird. Diese drei Götter werden im Pura Besakhi verehrt und man trifft überall auf ihre Farben (rot, schwarz und Gelb) und Symbole die auf sie hindeuten. So tragen selbst die kleinen Statuen Sarongs in den Farben der Gottheiten die in Zeremonien verehrt werden.

Jeder trägt Sarong :) hier werden heilige Figuren aufbewahrtEinmal im Jahr wird bei Vollmond der Tempelgeburtstag, das Odalan-Fest gefeiert. Die Gläubigen strömen in den Tempel zu dieser besonderen Feierlichkeit. Dann erscheinen auch die Rajas Balis und bringen Opfer für die Vorfahren. Ein noch größeres Fest wird alle 100 Jahre im Muttertempel gefeiert, das Eka Dasa Rudra. Bei der großen Opferzeremonie wird das Universum symbolisch gereinigt.

Der Tempel Besakih ist vermutlich schon im 8 Jahrhundert n. Chr. entstanden, als Prister an dieser Stelle eine hinduistische Kultstätte angelegt haben sollen. 1963 wäre die Tempelanlage beinahe zerstört worden. Während des Eka Dasa Rudra Festes brach am 18. Februar 1963 der Vulkan Gunung Agung, an dessen Hang das Heiligtum liegt, aus. Bei diesem Ausbruch wurden ganze Landstriche verwüstet und über 1000 Menschen starben und 86.000 verloren ihr Dach über dem Kopf. Östlich der Tempelanlage rollte ein heißer Schuttstrom den Berg hinunter und Lava kam bis auf Meter an den Tempel heran. Doch der Muttertempel wurde wie durch ein Wunder verschont.

 

Tipps zur Besichtigung

Der Muttertempel ist beliebtes Ausflugsziel, dementsprechend haben sich einige Angebote mit der Zielgruppe der Touristen etabliert. Schon das Parken kostet eine Gebühr, idealerweise bezahlt das der Fahrer, der sich im Normalfall das Geld aber von den Touristen geben lässt.

Größte Achtsamkeit ist mit den Guides bzw. Tempel Keepern geboten. Nach dem Parken wird man angesprochen, manchmal mit dem Hinweis es sei “only for information.” Dabei wird ein Guide angeboten mit Argumenten wie: Man käme ohne Guide nicht in das Innere des Tempels und würde kaum etwas sehen oder man würde bestimmte Zeremonien nicht zu sehen bekommen. Die Entscheidung, ob man sich einen Guide nimmt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Die Preise für einen Guide sind oft recht teuer. Bei unserem Besuch 2012 kam man gegen eine geringe Gebühr (unter 1 EUR) später doch noch ins Innere des Tempels und auf den Rundwegen kam man um die Tempelanlage herum und konnte über die Mauern einen Blick ins Innere werfen.

Wer einen Guide wählt, sollte unbedingt den Preis im Voraus verhandeln und seine eigene Preis-Schmerzgrenze kennen. Oft wird als Einstiegspreis das 4-5 fache dessen genannt, was angemessen wäre. Beim Guide darauf achten, dass seine Sprachkenntnisse ausreichen für eine (kleine) Konversation.

Danach geht es ca. 1 Kilometer den Hang hinauf zum eigentlichen Tempeleingang, oft wird ein Motorrad-Taxi (gegen Aufpreis versteht sich) angeboten. Der Weg ist gesäumt von Verkaufsständen (Souvenirs, Essen und Getränke).

Beim Besuch des Tempels muss ein Sarong getragen werden, am besten hat man ihn schon dabei. Falls nicht, kein Problem, Sarongs werden schon am Parkplatz verkauft.

Gerade an Nachmittagen ist es oft wolkig, die Wolken hängen am Berg. Wer eine bessere Sicht haben möchte, hat die besten Chancen bei einem Besuch am (frühen) Morgen.

Gern wird der Muttertempel Pura Besakih als Ausgangspunkt zum Besteigen des 3000 Meter hohen Gunung Agung genommen.

Lage des Pura Besakih